Die Erhebung durch die Deutsche Hochschule der Polizei in Münster (DHPol) fand im Zeitraum 2021 bis 2024 statt.
Auf Einladung der Polizei Coesfeld stellte nun Dr. Jochen Wittenberg von der DHPol Zielsetzung, Methodik und Ergebnisse der Untersuchung in einer Führungskräfte-Besprechung vor.
Über 40.000 Polizistinnen und Polizisten aus ganz Deutschland gaben Auskunft zu ihrer Arbeitszufriedenheit und beruflichen Identifikation, zu alltäglichen und besonderen Belastungen, die sie im Dienst erfahren, sowie zu Einstellungen, Fehlverhalten und Teamkulturen.
Wie Wittenberg sagt, standen auch Gewalterfahrungen und deren Folgen für das dienstliche und private Leben im Fokus. Zudem wurden politische Einstellungen und Werthaltungen der Beschäftigten der Polizeien der Länder und des Bundes im Rahmen der Studie erhoben und mit denen der Gesamtbevölkerung verglichen.
Die Studie mache laut Wittenberg deutlich, dass die Einstellung der Beamtinnen und Beamten mehrheitlich der freiheitlich-demokratischen Grundordnung entspreche und von Toleranz und Zustimmung zur Demokratie geprägt seien. „Die Studie zeigt aber auch, dass nicht alle Beschäftigten bei der Polizei diese Werte teilen: In beiden bundesweiten Befragungswellen findet sich eine kleine Anzahl von Personen, die ein menschen- und demokratiefeindliches Weltbild aufweisen. Menschenfeindliche Positionen lassen sich wie in der Gesamtbevölkerung auch in der Polizei feststellen“, so Wittenberg.
In der anschließenden Diskussion mit den Dienstgruppenleitungen des Wachdienstes und der Kriminalwache sowie den Leitungen der Polizeiwachen ging es um Aspekte des Vorgehens der Studie, die Befunde für die Polizei sowie die daraus abgeleiteten Handlungsempfehlungen. Dabei stellte der Wissenschaftler von der DHPol die Rolle der Organisation heraus: „Wertschätzung innerhalb der Polizei ist eine sehr wichtige Ressource.“
Abteilungsleiter Polizei Thomas Eder bedankte sich für die hilfreichen Befunde und die engagierte Diskussion: „Die Studie gibt wichtige Empfehlungen für die Personalauswahl, Aus- und Fortbildung der Polizei, aber auch für Führung und Zusammenarbeit. Wichtig ist, dass wir uns mit den Ergebnissen auseinandersetzen.“
Die MEGAVO-Studie ist im Internet abrufbar unter www.polizeistudie.de