Gegen 16 Uhr meldeten sich die Täter bei einer Frau an der Kolpingstraße. Diese gab vor, dass ihr Kind einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht habe. Sie solle eine Kaution zahlen, damit diese nicht in ein Gefängnis müsse. Die Frau übergab einem Mann einen fünfstelligen Geldbetrag.
Der Abholer ist männlich, 1,70 bis 1,75 Meter groß, hat ein europäisches Erscheinungsbild, trug keinen Bart, jedoch eine Kappe und ist schlank.
Die Polizei fragt: Wer hat zwischen 16 Uhr und 19 Uhr ein auswärtiges Fahrzeug, oder fremde Personen an der Kolpingstraße oder in der Umgebung gesehen? Gibt es Taxis, die jemanden dorthin gefahren haben?
Eine Rolle spielte ein Taxifahrer bei einem weiteren Fall. Dieser verhinderte den Betrug an einer 87-jährigen Frau. Wie bei der Frau zuvor erzählten die Täter auch ihr, dass jemand aus ihrem Bekanntenkreis einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht habe. Obwohl sie immer wieder auflegte, setzten die Betrüger die Frau mit permanenten Anrufen unter Druck. Wenig später schickten sie ein Taxi zur Adresse der Seniorin.
Dem Fahrer kam die Situation merkwürdig vor, sodass er auf dem Weg zur Bank fragte, was sie dort wolle. Daraufhin offenbarte die Frau sich dem Mann. Zu einem Schaden kam es hier nicht.
In beiden Fällen meldeten sich die Betrüger abwechselnd mit einer spanischen (0034) und französischen (0033) Vorwahl.
Die Polizei in Dülmen bittet unter 02594-7930 um Hinweise.
Tipps Ihrer Polizei:
- Übergeben Sie generell keine Wertgegenstände oder Bargeld an
Polizei oder Staatsanwaltschaft. - Polizei und Staatsanwaltschaft verlangen keine Kaution nach
einem tödlichen Verkehrsunfall. - Beenden Sie das Telefonat und
wählen Sie selbstständig die 110.
- Vergewissern Sie sich in Ihrer Verwandtschaft, ob der
vorgegebene Sachverhalt tatsächlich so stattgefunden hat.
- Sprechen Sie mit Angehörigen darüber, dass sie hohe Geldsummen
nicht zu Hause aufbewahren. - Geben Sie die Verhaltenstipps an ältere Familienmitglieder
weiter. Heften Sie diese an gut sichtbare Orte, damit sie
jederzeit in Sichtweite sind.